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Rentenmarktbericht

Aktuelle Übersicht und Einschätzung über Zinsentwicklungen, zinsrelevante Konjunkturdaten, Neuemissionen und Unternehmensmeldungen

29. April 2024

Lesezeit: 5 Minuten

Mo. 29. April, 2024, 08:00 Uhr

Einen erfolgreichen Tag wünscht Ihnen
Ihr Fixed Income Sales Trading Team.

Rentenmärkte: 

  • gut behauptet
  • Eurozonen-Inflation im Fokus
  • US-Renditekurve wieder flacher
  • Negativ-Saldo bei Staatsanleihe-Auktionen bietet gute Unterstützung

Kennzahlen

Schatz-Future: 105,21
Bobl-Future: 116,66
Bund-Future: 130,37
iTRAXX Europe 5 Jahre: 55,82
iTRAXX Europe Crossover 5 Jahre: 317,42

Euro Swapsätze

Zwei Jahre: 3,35%
Fünf Jahre: 2,93%
Sieben Jahre: 2,85%
Zehn Jahre: 2,85%

Renditen amerikanischer Staatsanleihen

Zwei Jahre: 4,98%   
Fünf Jahre: 4,67%
Sieben Jahre: 4,66%
Zehn Jahre: 4,64%

Konjunktur

Eurozone
In dieser Woche stehen eine Reihe wichtiger Konjunkturdaten auf dem Plan. Inflationsdaten aus Deutschland und Spanien stehen heute im Fokus, Morgen geht es weiter mit den Preisdaten der Eurozone gesamt. 

Das deutsche BIP könnte in Q1 mit 0,1% q/q gewachsen sein, mit 0,3% y/y ( 30.4.).

Moody's und Fitch haben das Rating Frankreichs unverändert bei Aa1 bzw.  AA- stabiler Ausblick belassen, was heute zu einer Outperformance französischer Staatasnleihen gegenüber deutschen Bunds führen dürfte. 


USA
Am Freitag wurde der von der US FED als Inflationsmaß verwendete PCE Deflator (März) mit 0,3% m/m, 2,7% y/y (nach 2,5%, erwartet 2,6% y/y) veröffentlicht. Die Kernrate wurde auf Monatsbasis ebenfalls mit 0,3% bestätigt, lag mit 2,8% y/y auf Vormonatsniveau bzw. 0,1% höher als prognostiziert. 

Der Universitiy of Michigan Index (April) sah auf einjährige Sicht eine Inflaton von 3,2% (+0,1%  m/m höher als erwartet) vor, auf 5-10 Jahre 3% unverändert. 

Trotz leicht steigender Inflationstgendenzen haben Treasury-Kurse mit einer gut  behaupteten Tendenz und mit einer Verflachung der Renditestrukturkurve reagiert. Diesmal wurde "Duration" gekauft. 2-jährige Treasury-Renditen handeln dennoch wieder unter 5%. 

Am 1. Mai wird Fed Chair J. Powell nach dem 2-tätigen FOMC-Meeting in der Pressekonferenz den unveränderten Leitzins in der Bandbreite Upper Bound 5,5% und Lower Bound 5,25% verkünden. Dass die zuletzt höher veröffentlichten Inflationsdaten erörtet und mit eher hawkishen Ton unterlegt werden, dürfte klar sein. 

Neben ISM Index, Durable Goods, Factory Orders stehen am Freitag die wichtigsten US Konjunkturdaten zur Veröffentlichung an. Im April könnte es 250.000 neue Stellen außerhalb der Landwirtschaft gegeben haben, so die Erwartungen für April nach 303.000 im März.
 
China
Offizielle Daten zeigten am Samstag, dass Chinas Industriegewinne im März zurückgingen und sich die Gewinne im Quartal im Vergleich zu den ersten beiden Monaten verlangsamten. Die kumulierten Gewinne der chinesischen Industrieunternehmen stiegen im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 4,3% auf CNY 1,5 Bio (USD 207,0 Mrd), wie Daten des National Bureau of Statistics zeigten, und damit langsamer als der Anstieg von 10,2% in den ersten beiden Monaten.
 

Unternehmensmeldungen

Die Deutsche Bank bildet eine Milliardenrückstellung, da ihr eine Nachzahlung von 1,3 Milliarden Euro im Zusammenhang mit der Postbank-Übernahme droht. Frühere Aktionäre des Instituts argumentieren, dass ihnen im Zusammenhang mit dem Übernahmegebot der Deutschen Bank aus dem Jahr 2010 ein höherer Preis hätte gezahlt werden müssen. Das Oberlandesgericht Köln signalisierte am Freitag nun, dass es Teile dieser Ansprüche in einer späteren Entscheidung für begründet befinden könnte (Bloomberg).

BMW plane seinen Standort im chinesischen Shenyang für umgerechnet EUR 2,5 Mrd für den Bau von Elektroautos seiner Modellfamilie „Neue Klasse“ auszurüsten. Der größte Teil der Summe ist für das Werk Dadong vorgesehen und ab 2026 sollen dort die Fahrzeuge produziert werden (Handelsblatt).
 
Porsche verzeichnete einen operativen Gewinnrückgang von-30% in Q1 auf EUR 1,28 Mrd. Hohe Kosten für neue Modelle, hohe Investionen in Forschung & Entwicklung und schwache Absatzzahlen haben primär dazu gefürhrt. Der Umsatz schrumpfte um -11% auf EUR 9 Mrd (Handelsblatt).

Anglo American lehnte das USD 39 Mrd Übernahmeangebot von BHP ab. Der Vorstand sagte, der BHP-Vorschlag sei opportunistisch und werte die Aussichten von Anglo American nicht aus, während er gleichzeitig die relative Wertsteigerungsbeteiligung der Aktionäre von Anglo American im Vergleich zu den Aktionären von BHP erheblich verwässere (CNBC).

Boeing erhielt am Freitag von Fitch Ratings eine Abstufung des Ausblicks von "stabil" auf "negativ", infolge der Auswirkungen der Sicherheitskrise auf Produktion und Cashflow des US-Flugzeugherstellers. Die Ratingagentur behielt ihr langfristiges Emittenten-Rating von "BBB-" bei und erklärte, dass sie den Ausblick wieder aufstufen könnte, wenn Boeing bis Anfang 2025 mehr als 100 seiner vor 2023 gebauten 737 MAX und die Hälfte seiner 787-Bestände liquidieren würde, sowie die Produktion seiner MAX-Jets auf 38 pro Monat erhöhen würde (Reuters). Creditspreads entsprechender Anleihen in USD regieren leicht nach oben.

In dieser Woche legen 175 Unternehmen aus dem S&P ihre Geschäftszahlen vor. Apple meldet sich am Donnerstag zu Wort. 

Fazit:

Fazit: nach schwächerem US BIP mit steigender Inflationskomponente und wieder schwächeren Daten mit allerdings leicht steigenden Preisen, haben zu höheren Volatilitäten am US Anleihemarkt geführt. US Treasury-Renditen nahmen zunächst den Weg nach oben in eine neue Trading-Range ein, Versteilung der Zinskurve war die erste Reaktion. Am Freitag fielen Renditen allerdings im Rahmen einer Kurvenverflachung wieder zurück. Sollten 10-jährige Staatsrenditen wieder deutlicher unter 4,6% handeln, ist der Weg in die "alte" Handelsrange wieder möglich.

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